Die Verteidigung der rechten “Frauenbewegung” 120db oder wie “neurechte” Strategien in sozialen Netzwerken funktionieren.

“Berit Franziska” oder auch Franziska Annika Spahn, die unter anderem neben der “#IB” auch die rechte “Frauenbewegung” 120db unterstützt, wirkt für unerfahrene Menschen erstmal relativ harmlos. Dieser Eindruck der vermeintlichen Harmlosigkeit ist ein bedeutender Teil der “neurechten” Strategie. Diese Strategie wollen wir euch anhand eines Tweets, der “so nett und freundlich” daherkommt, veranschaulichen.

Die rassistische 120db “Bewegung” erfährt zu Recht öffentlichen Widerspruch (der ruhig noch viel lauter und aktionistischer werden kann), denn den Organisator*innen geht es einzig und allein um sexuelle – und andere Gewalt, die angeblich ausschließlich von geflüchteten Menschen gegen Frauen ausgehen soll. Sexuelle – und andere Gewalt die von deutschen Männern tagtäglich gegen Frauen ausgeht, gibt es in dem Weltbild der rechten Ideolog*innen nicht. Ein gutes Beispiel hierfür ist der  “Frauenmarsch” vom 17.02.18 in Berlin.

Transskript der Kindergartensandwurfproblem – Metapher 

“Der kleine Jakob bewirft jeden Tag die anderen Kinder im Sandkasten mit Sand & haut Ihnen dann die Schaufel auf den Kopf. Julian geht zum Erzieher und sagt: „Jakob bewirft uns jeden Tag mit Sand & haut uns dann die Schaufel auf den Kopf. Der Erzieher antwortet: „Fixier dich nicht so auf den Jakob! Das ist ja nicht so schlimm! Der Torsten wirft auch ab und zu mal Sand und die Ulrike hat das auch schon mal gemacht. Wir müssen da allgemein mal drüber reden.“ (klingt logisch)”

Die Kindergartensandwurfproblem – Metapher als Übertragungswerkzeug
für codierten Rassismus und Antisemitismus

Wo ist in der Metapher denn überhaupt der Rassismus und Antisemitismus? Die drei Kinder haben doch deutschen Namen. Ja, haben wirklich alle drei Kinder deutsche Namen?

Hätte die rassistische und antisemitische Blogger*in den Jungen z.B. Ali genannt, würden alle Leser*innen sofort den Rassismus der Metapher erkennen und die benötigte Harmlosigkeit und vermeintliche Unangreifbarkeit würde verloren gehen. Also wird der scheinbar deutsch-christliche Name Jakob gewählt. Der Name ist bewusst gewählt worden, denn es ist ein hebräischer Name. Die Juden und Jüdinnen sind das vordergründige Feindbild in der menschenverachtenden Ideologie der “Neuen” Rechten. Die modernen Antisemit*innen nutzen den codierten Antisemitismus und sie versuchen ihn überall unterzubringen, wie auch hier.

Jakob macht eine kleine Tat (der Sandwurf)
und eine große Tat (Schaufel auf den Kopf hauen)
und er macht es jeden Tag.

Der “Täter” Jakob, der hier symbolisch für den “in die deutschen Gesellschaft importierten brutal agierenden” geflüchteten Mann steht, bekommt ein zweites Merkmal: Er ist ein Jude. Damit können gleich zwei menschenvernichtende Ideologien bedient werden: Der Rassismus und der Antisemitismus.

Torsten macht nur ab und zu eine kleine Tat (der Sandwurf)
und Ulrike hat das auch schon mal gemacht.

Die urdeutschen Ulrike und Torsten, sollen in diesem Fall die “gesellschaftlichen Opfer” sein, denn sie werden mit dem “brutalen, geflüchteten Mann” auf eine Stufe gestellt. Damit sagt sie auch, dass Gewalt die von deutschen Männern ausgeht “nicht so brutal, nicht so häufig und völlig in Ordnung ist”, was sie sich gerne einreden kann aber nicht einen Funken Wahrheit enthält. Gewalt ist in den Augen von Rassist*innen nur kritikwürdig, wenn diese gegen Deutsche von Nicht-Deutschen ausgeht.

Die rechte Frauenbewegung 120db, macht bei Vergewaltigungen und Morden auch und nur einen Unterschied: einzig und allein den Herkunftsunterschied.

Durch die vermeintliche Harmlosigkeit der Metapher werden die rassistischen Forderungen relativiert, verharmlost und gesellschaftsfähig gemacht. Sie wirken “aufeinmal” nicht mehr so hart und unrealistisch.

Die Namen

Die Namen und ihre Bedeutung sind, wie wir oben am Beispiel von Jakob aufgezeigt haben, bewusst gewählt. Das gilt auch für Ulrike und Torsten.
Die beiden Namen gewinnen in der modernen “Neuen” Rechten an Bedeutung,
denn so können völkische Eltern, ohne(!) dass sie in der Gesellschaft auffallen würden, ihren Kindern ideologische Namen geben. Torsten ist halt unauffälliger
wie Adolf oder Heinrich.

Jakob

 

 

 
Empfehlung dazu: https://tuebingenrechtsaussen.wordpress.com/2018/01/03/rueckblick-rechte-aktivitaeten-in-tuebingen-reutlingen-und-umgebung/